- DHSB-ID
- THK0003369
- ORCID
-
0000-0001-8397-2654
- Sonstiges
- der TH Köln zugeordnete Person
Abstract in Deutsch:
Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die Anforderungen, das Unterstützungserleben und die Bewältigung der beruflichen Orientierung sozial benachteiligter junger Frauen aus biografieanalytischer Perspektive. Zu Beginn erfolgt eine Einordnung der zugrundeliegenden Studie in das Feld der Übergangs- und Benachteiligtenforschung sowie der bildungsbiografisch orientierten qualitativ-rekonstruktiven Forschung. Durch ein theoriegenerierendes und prozessanalytisch angelegtes Forschungsprojekt (Glaser/Strauss 2005) wird das subjektive Erleben von Benachteiligung in Bildungsbiografien im Hinblick auf das Setting regulärer dualer Ausbildungen rekonstruiert. Erste empirische Ergebnisse werden anhand der Kontrastierung zweier Biografien junger Frauen gezeigt, die als Alleinerziehende eine „klassische“ reguläre duale Ausbildung absolviert haben. Die Biografieanalyse nach Schütze (1983; 1987; 2007) bietet hierfür den methodologischen und methodischen Rahmen. Die Ergebnisse lenken den Blick auf die rekonstruierbaren Benachteiligungslinien, die – jenseits einer Zuschreibung von Benachteiligung gegenüber Alleinerziehenden – subjektiv relevant geworden sind. Sie offenbaren die Rolle von institutionell gesetzten Moratorien für die Entwicklung einer Haltung zu Beruflichkeit als biografischem Prozess (Ahrens/Spöttl 2012, 87ff.) und die Bedeutung von Anerkennungsprozessen im Ausbildungsmilieu (Honneth 1994).